Frau Munique hat auf Folie 23 unten angezeigtes Bild mit der Frage kommentiert, ob hier eine Handlungsaktivität stattfindet. Ich beantworte dies klar mit einem "Ja!".
In meiner vorigen Tätigkeit bei den Stadtbüchereien Düsseldorf hatten wir bei der Belletristik eben genau so einen Tisch, es gab Tage, da sind die Kollegen kaum hinterher gekommen, die Lücken zu füllen.
Auch wenn die Titel durcheinander liegen, m. M. lädt dieses Angebot dazu ein, sich Titel zu nehmen und genauer anzuschauen bzw. auszuleihen.
Ich finde eher, auf der Folie davor, die kleine Herbstausstellung mit einer Wand vermittelt eher den Eindruck, sich dort nicht an der Literaturauswahl zu bedienen.
Was meint ihr dazu?
Grüße,
Janet
Hallo Janet,
interessant, dass du das so siehst. Ich hätte dem Tisch zwar auch Beachtung geschenkt, allerdings den mit der interessanteren Aufmachung favorisiert. Ich finde solche kreativen 'Medientische' immer super interessant.
Kennt ihr das, wo Bibos/Buchhandlungen Titel sammeln unter dem Motto "Ich suche ein grünes Buch?! - ungewöhnliche Leseranfragen". Das fand ich damals super witzig, als ich das zum ersten Mal gesehen habe und gelungen. Habe auch gleich zugegriffen. (#GenerationErstguckendannFragen)
Dagegen würde ich den anderen Tisch, den wir diskutieren sollen, eher als langweilig empfinden.
Und das mit dem nicht zugreifen, bei stärker gestalteten Tischen, finde ich immer so schade und ärgerlich. Na klar soll zugegriffen werden. Deswegen mache ich mir als Aussteller doch erst die Mühe...
Grüße, Pascal
Hallo alle,
Ich würde Pascal da zustimmen. Mein erster Gedanke war auch, dass ich diesen Büchertisch als eher langweilig empfinde. In Straubing machen wir auch thematische Ausstellungen, einerseits einen Büchertisch und andererseits eine Gitterwand. Beides wird passend dekoriert mit Bildern und Texten und kommt je nach Thema mal besser und mal schlechter an.
Bei dem Büchertisch aus der Präsentation fehlt mir das Thema ganz besonders, es wirkt lieblos und "einfach mal schnell" hingestellt, damit der Tisch nicht leer ist.
Ich stimme aber auch Janet zu in der Frage, ob hier eine Handlungsaktivität stattfindet, da die Kunden ja trotzdem dazu aufgefordert werden, sich ein Buch mitzunehmen.
Viele Grüße, Sonja
Guten Abend,
ja, es war schon ein Phänomen in Düsseldorf, dass gerade ein ziemlich "lieblos" gestalteter Tisch so bei den Kunden angenommen wird. Ich habe das anfangs auch kaum glauben wollen. Thematisch gestaltete Medientische mit ausgewählten Buchtiteln sind auch aus meiner Sicht immer ansprechender, wecken "Desire" (Wunsch) und das Interesse, da bin ich ganz eurer Meinung.
Was mich aber immer etwas geärgert hat, ist, dass trotz einer eigenen Abteilung von ÖA kaum darüber nachgedacht wurde, diesen Tisch etwas ansprechender zu gestalten, Ideen gab es von den FaMIs genug.
Vor meinem Weggang war dann der Kompromiss ein großer Fischernetz nach dem Motto: "fangfrische Titel" für euch...Nun ja, das ist sicher eine absolute Geschmackssache.
Grüße,
Janet
Hallo ihr Lieben,
das Thema Büchertische ist für mich bisher ein eher unbedeutendes. In meiner Einrichtig (=SLUB Dresden/WB) spielen Büchertische keine Rolle. Höchstens beim jährlichen Buchverkauf, aber da ist der Hintergrund ein anderer. Die "Präsentation" von Neuerwerbungen erfolgt über einen Bereich auf der SLUB-Webseite. Physisch werden die neu angekauften Medien nach Ihrer Bereitstellung sofort in den Bestand eingestellt und nicht gesondert präsentiert. Auch gibt es keinen Bereich für oft genutzte bzw. stark nachgefragte Lehr-Literatur.
Nachdem ich mich mit den Folien auseinander gesetzt und die bisherigen Beiträge gelesen habe, wollte ich aber doch etwas schreiben. Das von Janet aufgegriffene Bild kann zu einer Handlungsaktion führen. Der Kunde wird sich mit den Medien auseinander setzen, da er sie sofort erfassen und "ohne Scheu zu haben" mitnehmen kann. Warum Scheu? Ich denke, dass Pascal´s Ausführungen zu kreativen Medienpräsentationen zeigen, dass Kunden sich schlichtweg weniger trauen, witzig/kreativ/thematisch zusammengehörige Gesamtbilder durch das Herausnehmen von einzelnen Bücher zu "zerstören". Meiner Meinung nach ist der Kunde ob der schönen Präsentation zwar versucht sich mit dem Büchertisch auseinander zu setzen, wird jedoch eher den Regalstandort aufsuchen, um das für ihn interessante Medium zu erhalten. Der Tisch in Folie 23 wirkt wahllos zusammengestellt, da auch kein Thema erläutert wird. Insofern fällt es auch nicht auf, wenn da ein Buch fehlt. Das kann allerdings auch zu keiner Handlungsaktivität führen, in der Tisch einfach übersehen und nicht wahrgenommen wird.
Wenn sich Bibliotheken die Mühe machen und Bücher auf einem Büchtisch präsentieren, nimmt etwa ein gut gestaltetes Hinweisschild wie etwa "Traut dich! Nimm dir ein Buch" als Überwinder der Hemmschwelle.
Beste Grüße, Roland
Willkommen an Bord jetzt auch für Sie, Herr Schramm.
"Wenn sich Bibliotheken die Mühe machen und Bücher auf einem Büchtisch präsentieren, nimmt etwa ein gut gestaltetes Hinweisschild wie etwa "Traut dich! Nimm dir ein Buch" als Überwinder der Hemmschwelle."
Ja, so dürfte es gehen.
Tatsächlich haben auch alle anderen Diskutanten nachvollziehbare Pro und Contras abgegeben. Meine eigene Beobachtung ist:
Zu schön aufgeräumt oder hindrapiert kann hemmend wirken. Im Einzelhandel gibt es den netten Begriff der "Grifflücken". Siehe auch hier – und aus dem Einzelhandel kann man immer lernen: https://www.karteikarte.com/card/2063766/welche-allgemeinen-platzierungsregeln-m-ssen-bei-der
Im Übrigen existiert auch in WBs das Kundenbedürfnis nach optischen Stimmungsaufhellern, um sich willkommen zu fühlen. Ein netter Tisch zu einem Thema zeigt: "Dem Bibliothekspersona ist es wichtig, mich anzusprechen. Sie bemühen sich (sichtbar) um mich."
(By the way: Meine Schlussbemerkung sind grundsätzlich nicht das Zeichen zum Beenden eines Threads. Sie können den Faden jederzeit wieder aufnehmen.)
Gruß reihum!
Ilona Munique
Hallo zusammen,
ich bin da ganz bei Ihnen Frau Munique: die Orientierung am Einzelhandel kann eine Bibliothek sehr weit bringen, um mehr Ideen und Kreativität für die Außendarstellung und für die Kunden zu entwickeln.
Dennoch tun sich Wissenschaftliche Bibliotheken sehr schwer damit, ein deutliches Zeichen zu setzen, um den Eindruck zu vermitteln "wir bemühen uns um dich".
Das große Motto ist eher "Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe", wissenschaftliche Literatur da mit einem Medien/Büchertisch zu präsentieren ist zumindest hier an meiner Bibliothek undenkbar. Mit dieser Idee würde man mich hier eher belächeln. Da kommt dann die Denkensweise "Kunde" wie im Einzelhandel auch so nicht zum Tragen.
Will sagen: "schwierig".
Grüße,
Janet