Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hallo liebe Mitstreiter, Frau Munique,


hier meine Lösung für die Modulaufgabe: LE-1.2.1.


http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/portraet/leitbild/


http://www.bibliotheksportal.de/fileadmin/user_upload/content/bibliotheken/strategie/dateien/Leitbild_Brandenburg.pdf


Für die Bearbeitung dieser Aufgabe wurden die Leitbilder der Staatsbibliothek zu Berlin ausgewählt, sowie die übergreifende Abhandlung zum Leitbild der öffentlichen Bibliotheken des Landes Brandenburg, welches durch die Landesfachstelle veröffentlicht wurde.


Als erstes ist mir aufgefallen, dass das veröffentlichte Leitbild der StaaBi 2008 verabschiedet wurde und kein Hinweis darauf zu finden war, wann es bearbeitet und/oder erneuert/erweitert wurde.

Genauso wie das hier angeführte Beispiel der Landesfachstelle Brandenburg.

Damit wirken die Leitbilder für mich auf den ersten Eindruck recht starr und in sich selbst eingeschränkt. Es weckt den Eindruck, dass es nicht immer an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wird – was voreilige Rückschlüsse auf die Arbeit vor Ort gibt.

Arbeiten die Mitarbeiter vor Ort auch nach einem veraltetem Leitbild? Wird nichts weiter adaptiert?

Ist das Leitbild noch aktuell? Wie stehen die Mitarbeiter dazu?


Man wird als Außenstehender meiner Meinung nicht umfassend informiert, was genau mit den einzelnen Punkten gemeint ist und wie sich dies im Alltag der Bibliotheksmitarbeiter äußert. Diese Beobachtung hatte auch Frau Maria Löffler gemacht in ihrem Artikel „Leitbilder in Bibliotheken – eine erste Zwischenbilanz“ aus dem Jahr 2008.1


Laut Frau Löffler, könnte ein Leitbild auch als Marketinginstrument verstanden werden. Dies ist aber beim Großteil der im Internet veröffentlichten Leitbilder nicht der Fall.2

Auch bei den hier angegebenen Beispielen, sehe ich dies auch so. Es ist keine allzu ansprechende Außenwirkung seitens der Bibliothek zu erkennen. Lediglich eine simple Ansammlung der tatsächlichen Tätigkeiten wird genannt.


Meines Wissens gibt es für meine Bibliothek, Stadtbibliothek Fürstenwalde, auch kein nieder geschriebenes, geschweige denn veröffentlichtes Leitbild.

Im Zuge der Erstellung eines Zukunftskonzept durch unsere Leiterin wurden Aufgabenfelder und Schwerpunkte für die Bibliotheksarbeit definiert und als „Aufgabenprofil“ deklariert.

Dies kommt meiner Meinung nach einem Leitbild am nächsten.

Aber auch hier, gehen wir nicht damit an die Öffentlichkeit, damit potenzielle Nutzer von unserem Angebot erfahren können. Was schade ist! Ich sehe es auch so, dass man das, aufwändig erstellte, Leitbild auch nach außen tragen kann und nicht im „stillen Kämmerlein hält“. Das würde dem Aufwand nicht gerecht werden.


Als Richtlinien für neue Mitarbeiter kann ein solches Leitbild hilfreich sein, damit diese schon einen Eindruck von der Einrichtung und dessen Schwerpunktsetzung erfahren konnte.

Allerdings gehen sie meiner Meinung nach nicht so in die Tiefe, um mehr zu erfahren, vor allem als fachfremde Person.


_________________________________________

1Vgl. Löffler, Maria: Leitbilder in Bibliotheken : eine erste Zwischenbilanz. In: Bibliotheksforum Bayern (2008), Heft 4, S. 236-239.

2Vgl. Ebd., S. 238.



Hoffe diese Aussagen, sind ausreichend, um euch meine Beobachtungen vernünftig darzulegen.
Freue mich auf euer Feedback.

Grüße, Pascal

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Re: Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hallo Pascal,

 

zunächst einmal danke ich dir für die Vorstellung des Leitbildes der Brandenburger Bibliotheken. Dies kannte ich bisher noch nicht, obwohl es mich als Brandenburger Bibliothek betrifft. Sicher kann man dies für so manche Argumentation zur Hilfe nehmen. Ich werde es mir mal abspeichern.

Meiner Meinung nach interpretierst du in die Jahresangabe zu viel hinein. Muss ein Leitbild denn ständig aktualisiert werden? Spricht es nicht für das Leitbild, wenn es so verfasst wurde, dass es sogar noch zehn Jahre später aktuell ist? Ich erinnere mich, dass die Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken in Brandenburg vor einigen Jahren ein Projekt „Zukunftskonzepte für öffentliche Bibliotheken Brandenburgs“ veranstaltete. In einem mehrtägigen Workshop bekam man Kompetenzen vermittelt, um ein Zukunftskonzept für seine Bibliothek erstellen zu können. Die Stadtbibliothek Storkow hatte sein Ergebnis auf ihre Homepage gestellt, doch leider musste ich gerade feststellen, dass sie dieses nun nicht mehr haben. Ich habe aber dieses von Erkner bei meiner Recherche entdeckt. In diesem Kurs, schrieb man das Konzept auch für einen längeren Zeitraum, wie hier in Erkner für 5 Jahre.

Das Leitbild, soll auch die Mitarbeiter motivieren, die aufgeführten Kriterien zu erfüllen. Wenn sie dies umfassend tun, warum sollte das Leitbild dann verändert werden? Vielleicht hätte die Staatsbibliothek Berlin sogar ganz auf eine Datumsangabe verzichten sollen, denn ich finde ihr Leitbild recht Zeitlos.

Mit der Tiefgängigkeit der Leitbilder kann ich dir vollkommen zustimmen. Beide sind recht oberflächlich und wenig definiert. Ich bin mir allerdings noch unsicher ob ein oberflächliches Leitbild für die Öffentlichkeit besser ist, als überhaupt keins. Zumindest intern sind „Leitgrundsätze“ wichtig und im besten Fall verschriftlicht, auch wenn diese nur an der Oberfläche kratzen.

 

Liebe Grüße

 

Susann


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Re: Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hallo Susann,

Danke für deine Anmerkungen.

Ich gebe dir recht, dass ich sehr auf Datum poche, weil ich der Meinung bin, dass Leitbilder wenigstens aktualisiert werden sollten, selbst wenn das Datum der Erstellung nicht mit veröffentlicht wird.


Ich sehe das so, die Gesellschaft entwickelt sich und ihre Bedürfnisse weiter. Genau darauf pochen wir doch auch immer, dass wir als Bibliotheken darauf möglichst zeitnah reagieren sollen, weshalb ich dann so ein Schriftstück auch gern aktualisiert sehen möchte.

Ich bin kein 'Fan' von starren Verhältnissen a la "machen wir schon immer so".


Ich habe mitbekommen, dass die Erstellung dieser Leitbilder aufwändig ist - die Aktualisierung wahrscheinlich auch - aber wenn man so etwas führt, sollte man es auch Aktuell halten. Macht einen besseren Eindruck nach außen.

Nutzer mögen vlt. auch so denken, dass 2008 nicht so aktuell aussieht wie 2016 o.ä.


Grüße, Pascal

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Re: Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hi Pascal,

da ich auch in der ÖB war: Leitbilder finde ich wichtig, sowohl als Außenwirkung für die Kunden, aber stärker auch als Orientierung für die Mitarbeiter. Leitbilder können auch so formuliert werden, dass eine "zeitlose" Fassung existiert. Da stimme ich Susann zu, das Leitbild der Stabi in Berlin hätte auch das Datum weglassen können. Dienstleistungsangebote für die Nutzer, Bestandserhaltung, die kultur-wissenschaftliche Aufgabe dieser Bibliothek sind zeitlos und bedürfen keiner regelmäßigen Überarbeitung.

Marketinginstrument kann ein Leitbild nur dann sein, wenn es auch veröffentlicht wird, daher ist es für deine Bibliothek schade, dass die Zielsetzungen bzw. Aufgabenprofile nur intern verfügbar sind.

Ich habe ein umfangreiches, sehr überzeugendes Bibliothekskonzept der Stadtbibliothek Marzahn-Hellersdorf von Berlin gefunden. Über 60 Seiten geben ein umfassenden Einblick in die Zielsetzungen und Ansichten der Bibliothek. Es gibt im Inhaltsverzeichnis eine super Idee:

"Kurzfassung in 5 Sekunden"

"Kurzfassung in 5 Minuten". Die Idee finde ich großartig, da bei der Sekunden-Fassung nur ein überzeugender Satz steht:

"Mit unserem Bibliothekskonzept nehmen wir uns das Beste vor, was wir mit unseren begrenzten Ressourcen leisten können."1

So sieht für mich ein gelungenes Konzept aus. 

Frage an alle: für mich ist das Wort "Leitbild" keineswegs negativ behaftet, Bibliothekskonzept was mir in dem Zusammenhang neu. Wie empfindet ihr das?

Grüße,

Janet

1 Bibliothekskonzept der Stadtbibliothek Marzahn-Hellersdorf von Berlin. Verfügbar unter: https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-weiterbildung-und-kultur/bibliotheken/mdb-bamarzahnhellersdorf-aktuell-kultur-bibliothekskonzept_stadtbibliothek_marzahn_hellersdorf_internetfassung.pdf [letzter Zugriff am 17.12.2017].

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Re: Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hallo Janet bzw. Alle,

vielleicht ist meine Meinung auch dadurch geprägt, weil wir vor Ort nicht viel damit zu tun haben. Deshalb zähle ich mich hier sogar mal als Außenstehender, was dies angeht.

Mir sind sie vor allem auch zu lang, unter diesem Gesichtspunkt. Auch nach dieser Betrachtung ist so eine Kurzfassung (siehe das Marzahner Beispiel) innerhalb der kompletten Fassung sehr willkommen, meiner Meinung nach.

Grüße Pascal
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Re: Modulaufgabe LE-1.2.1: Leitbilder

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Hallo Janet,

das selbe dachte ich mir beim durchschauen der Folien auch. Warum sollte das Wort "Leitbild" negativ behaftet sein? Der Zusammenhang zum Bibliothekskonzept hingegen war mir nicht neu.

Liebe Grüße

Susann

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1.2.1: Leitbilder – Abschluss-Feedback

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- Abschluss-Feedback für Gräfe, 1.2.1-Leitbild

- Bemerkungen zu den Feedbacks


Lieber Herr Gräfe, Ihre Modulaufgabe ist erfüllt, und das auch ohne Feedbacks, die von der Aufgabenstellung her nicht notwendig gewesen wären. War trotzdem spannend zu lesen und für alle sicherlich aufschlussreich.


Ich gehe im Einzelnen auf Sie und ihre wunderbaren FEEDBACKGEBERINNEN ein, die bitte auch noch mal mitlesen möchten – es lohnt sich!


Gräfe, 14.12., 18:34 Uhr


Für die Aufgabe hatten Sie mit der Stabi Berlin ein anspruchsvolles Beispiel gewählt, alle Achtung.

  • Arbeiten die Mitarbeiter vor Ort auch nach einem veraltetem Leitbild? Wird nichts weiter adaptiert? Ist das Leitbild noch aktuell? Wie stehen die Mitarbeiter dazu?

Berechtigte Fragen, sehr gut.

  • Man wird als Außenstehender meiner Meinung nicht umfassend informiert, was genau mit den einzelnen Punkten gemeint ist und wie sich dies im Alltag der Bibliotheksmitarbeiter äußert.

 versus:

  • Lediglich eine simple Ansammlung der tatsächlichen Tätigkeiten wird genannt.

Sind diese „tatsächlichen Tätigkeiten“ denn nicht sogar schon die von Ihnen vermissten „einzelne Punkte“? Oder was wünschten Sie sich konkret noch? Könnten Sie das beispielhaft formulieren?

  • Im Zuge der Erstellung eines Zukunftskonzept durch unsere Leiterin wurden Aufgabenfelder und Schwerpunkte für die Bibliotheksarbeit definiert und als „Aufgabenprofil“ deklariert. Dies kommt meiner Meinung nach einem Leitbild am nächsten.

Hier fände ich einen Verweis oder eine Datei zum erwähnten Zukunftskonzept aus Fürstenwalde angebracht. Sie haben uns neugierig gemacht.


Agesehen davon – Leitbilder erfüllen verschiedene Zwecke und beinhalten sicherlich, wie Sie beschrieben hatten, Aufgabenfelder und Schwerpunkte.
Doch darüber hinaus darf und kann eine Bibliothek für sich weitere LB-Zwecke festlegen, bzw. werden diese vom Träger vorgegeben, bzw. ergeben Sie sich aus der Situation heraus, in der das Leitbild (o. ä.) erforderlich wurde, z. B. für eine Sponsoringaktion oder für einen Projektantrag.

Oder gibt es Ihrer Recherche nach eine allgemeingültige Definition, was ein Leitbild zu sein hat? Bitte zitieren. Dann wäre  Ihre Formulierung "meiner Meinung nach" in eine fundierte Erkenntnis übergeführt, was vorzuziehen ist.

Klose, 16.12., 18:42 Uhr
  • zunächst einmal danke ich dir für die Vorstellung des Leitbildes der Brandenburger Bibliotheken. Dies kannte ich bisher noch nicht, obwohl es mich als Brandenburger Bibliothek betrifft.

Ein Indiz, dass das LB Brandenburgs bereits veraltet ist und nicht weiter kommuniziert wird.

  • Sicher kann man dies für so manche Argumentation zur Hilfe nehmen. Ich werde es mir mal abspeichern. 

Gut so, denn dafür ist es auch gedacht gewesen.

  • Meiner Meinung nach interpretierst du in die Jahresangabe zu viel hinein. Muss ein Leitbild denn ständig aktualisiert werden?

Nun, nach 10 Jahren gilt es tatsächlich als veraltet, was ich aus der eigenen Praxis als Leitbild-Coach mit Einzelbeispielen – die hier zu weit führen würden – begründen kann.

Meine Empfehlung zum Leitbild-Turnus:

- Leitbilder sollten spätestens nach 5 Jahren durchgesehen und dann entweder erneut ratifiziert oder aber aktualisiert werden.

- Alle 10-12 Jahre wäre eine völlig neue Erstellung, losgelöst vom bisherigen Leitbild erstrebenswert, falls dies nicht sogar aufgrund tiefergreifender innen- wie außenpolitischer / -organisatorischer / -finanzieller, / -personeller, / -technischer, / -nutzerspezifischer … Veränderungen bereits früher notwendig wird.

  • Spricht es nicht für das Leitbild, wenn es so verfasst wurde, dass es sogar noch zehn Jahre später aktuell ist?

Die Frage lässt sich tatsächlich kontrovers beantworten.

Einerseits könnte seine lang anhaltende Aktualität tatsächlich für eine sorgsame und hohe Qualität seiner Erstellung sprechen. Möglicherweise wurde einer hohen Flexibilität an Unvorhergesehenes Rechnung getragen. Inwieweit dann aber das Leitbild damit ungenau, unspezifisch oder vage bleiben musste, ist die andere Frage.

Andererseits kann ein lang haltbares Leitbild ein Indiz für den Stillstand einer Bibliothek sein. Oder aber, die Bibliothek war ihrer Zeit derart weit voraus, dass es 10 Jahre später nicht auffällt, weil sie alle modernen Anforderungen erfüllt. Was ich nicht glauben kann, beispielsweise werden heute Sachbuchbestände der Öffentlichen Bibliotheken stark zurückgefahren, werden einst aufwändig installierte Internetarbeitsplätze abgebaut zugunsten flexibler Arbeitsräume mit Möbeln, die nach dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer umgestellt werden können, und war die Idee von Makerspace-Räumen erst in den Anfängen begriffen, usw.

Doch tatsächlich gibt es Anteile im Leitbild, die nicht so häufig einer Aktualisierung bedürfen, wie Fr. Wagner (17.12., 15.03 Uhr) treffend dargelegt hat. -> „Dienstleistungsangebote für die Nutzer, Bestandserhaltung, die kultur-wissenschaftliche Aufgabe dieser Bibliothek sind zeitlos und bedürfen keiner regelmäßigen Überarbeitung.“

  • Ich habe aber dieses von Erkner [LInk] bei meiner Recherche entdeckt.

Prima – sowohl, dass Sie recherchierten, als auch die gemachte Entdeckung!

  • Wenn sie dies umfassend tun, warum sollte das Leitbild dann verändert werden?

Um es den sich stetig ändernden Anforderungen anzupassen.

  • Vielleicht hätte die Staatsbibliothek Berlin sogar ganz auf eine Datumsangabe verzichten sollen, denn ich finde ihr Leitbild recht Zeitlos.
  • Mit der Tiefgängigkeit der Leitbilder kann ich dir vollkommen zustimmen. Beide sind recht oberflächlich und wenig definiert.
Lese ich aus diesen zwei Bemerkungen ein unbewusstes „versus“ heraus? Ein „oberflächlich, dennoch zeitlos“? Lösen Sie diesen Widerspruch auf.

Ganz abgesehen davon – die Staatsbibliothek Berlin ist ein großes, sehr großes Schiff. Diese Frachter lassen sich nur schwer in neue Fahrrinnen steuern. Zu ihrer Ehrenrettung: Möglich, dass intern bereits neue Prozesse ablaufen, die sich im Leitbild noch nicht wiederfinden.
  • Ich bin mir allerdings noch unsicher ob ein oberflächliches Leitbild für die Öffentlichkeit besser ist, als überhaupt keins.
  • Zumindest intern sind „Leitgrundsätze“ wichtig und im besten Fall verschriftlicht, auch wenn diese nur an der Oberfläche kratzen.

Erneut meine Bitte an ALLE: Jedes „wichtig“ möchte ich grundsätzlich (wenigstens stichwortartig) begründet wissen. Wichtig ist alles – und nichts. Wichtig ist lediglich subjektiv, bevor Sie es nicht mit einer Begründung objektivieren (und somit einer Wissenschaftlichkeit zuführen).

Frau Klose, wenn Sie Lust haben, dann versuchen Sie jetzt noch, ein oder zwei Ihrer aufgeworfenen Fragen mittels eigener Thesen und / oder Literaturstellen zu beantworten. Dann würde ich im Anschluss darauf Ihr Feedback nicht nur als Feedback, sondern außerdem als erfüllte Modulaufgabe für LE-1.2.1 anrechnen.

Gräfe, 17.12., 15:37 Uhr

  • Nutzer mögen vlt. auch so denken, dass 2008 nicht so aktuell aussieht wie 2016 o.ä.

In 2 Wochen schreiben wir das Jahr 2018. Da ist 2008 definitiv veraltet, denn in 10-Jahres-Schritten können selbst Menschen mit Dyskalkulie rechnen подмигиваю

Wagner, 17.12., 15.03 Uhr

s. a. Anmerkung unter -> Klose, 16.12., 18:42 Uhr

  • Über 60 Seiten geben ein umfassenden Einblick in die Zielsetzungen und Ansichten der Bibliothek. Es gibt im Inhaltsverzeichnis eine super Idee:

Abgesehen davon, dass 60 Seiten ein Konzept zur Umsetzung des Leitbildes darstellen – (insofern hat H. Gräfe es zu Recht gespürt, wenn er (17.12., 15.25 Uhr) meint: „Mir sind sie vor allem auch zu lang“) –  Ihre interessante Entdeckung der Kurzfassungen ist sehr willkommen! Marzahn ist insgesamt gesehen ein nachahmenswertes Beispiel.

  • Frage an alle: für mich ist das Wort "Leitbild" keineswegs negativ behaftet, Bibliothekskonzept was mir in dem Zusammenhang neu. Wie empfindet ihr das?

Zwar gibt es noch keine AW von Ihren Kolleg(inn)en, doch ich greife jetzt einfach vor:

Man sucht bereits nach neuen Begriffen nicht nur zum Wort Leitbild, sondern bereits zu "Bibliothekskonzept", weil sich auch dieser bereits abzugreifen droht. Hier eines der frühesten Beispiele zur Verwendung des Begriffs (und so sollten Sie es bei einer wissenschaftlichen Arbeit auch halten, wenn Sie sich nicht sicher sind nach der Erstquelle einer neuen Begriffsaufführung):

Das Münchner Bibliothekskonzept von 1997[74] nennt grundlegende Bibliotheksfunktionen im Sinn eines Leitbildes:1

Danke allen fürs Mitdenken. Sie sind auf einem sehr guten Weg!

Einen schönen Rest-3.-Advent wünscht Ihnen
Ilona Munique

1Umlauf, Konrad: Die Öffentliche Bibliothek als Lernort. Bestandsaufnahme und Perspektiven. Überarb. Fassung Stand Sept. 2001.  http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h76/.


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Re: 1.2.1: Leitbilder – Abschluss-Feedback

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Liebe Frau Munique, liebe Kommilitonen,

vielen Dank für die Möglichkeit, das nehme ich doch gern wahr. 

Ich würde gern noch einmal auf das Datum eingehen. Natürlich ist zehn Jahre ein stolzes Alter für ein Leitbild, aber dennoch bin ich der Meinung, dass es möglich ist ein Leitbild zu erstellen, in der vollen Absicht dieses nicht nach 10 Jahren zu erneuern. Ich denke da besonders an so kleine Bibliotheken mit akutem Personalmangel, wie meine. Es hat natürlich keiner Zeit ein ausführliches Leitbild zu schreiben und dieses dann auch noch ständig zu aktualisieren. In dem Buch „Kundenorientierte Unternehmensführung – Kundenorientierung-Kundenzufriedenheit, Kundenbindung“ von Hans H.Hinterhuber und Kurt Matzler wird sogar von einer Aktualisierung nach einem Jahr gesprochen. Wenn es aber einmal so ein Projekt gibt, wie von der Landesfachstelle „Zukunftskonzepte für öffentliche Bibliotheken Brandenburgs“ sollte man doch die Möglichkeit nutzen eins zu erstellen. Schließlich muss der Chef einem die Zeit freistellen um dieses zu Schreiben. Und wenn ich beim schreiben schon weiß, dass ich sicherlich in den nächsten Jahren keine Zeit für ein neues habe, lasse ich einfach Dinge, wie zum Beispiel neue Technologien und Medien, weg.

Wie sie bereits schrieben, hat so eine Art des Leitbildes auch Nachteile. Ich würde es aber nicht als Stillstand einer Bibliothek betrachten. Die Bibliothek hat eventuell einfach andere Prioritäten, dies wiederum könnte man in dem Leitbild wieder spiegeln…

Natürlich sehe ich das aus einem anderen Blickwinkel als ein Bibliotheksnutzer, aus diesem Grund würde ich in so einem Fall auf die Datumsangabe verzichten. Ob ein Bibliotheksnutzer sich beim durchlesen überhaupt fragt, von wann dieses Leitbild ist, sei dahingestellt. Und die Mitarbeiter wissen ja, warum das Leitbild nicht aktualisiert wird. Vielleicht kommt ja auch mal eine motivierte Auszubildende dazu, das Leitbild zu aktualisieren. 

„Lese ich aus diesen zwei Bemerkungen ein unbewusstes „versus“ heraus? Ein „oberflächlich, dennoch zeitlos“? Lösen Sie diesen Widerspruch auf.

Die Oberflächlichkeit solle nicht im Zusammenhang mit der Zeitlosigkeit gesehen werden. Nur weil etwas zeitlos ist, muss es nicht oberflächlich sein. Dinge wie Identität, Auftrag, Entstehungsgeschichte, Ziele, Werte, Zielgruppen, Aufgabenfelder, Leistungen, Standort usw. können durchaus sehr intensiv behandelt werden, da dies feste Kernpunkte der Bibliothek sind und zumindest sich in naher Zukunft nicht verändern werden. Schnelllebigere Punkte wie die Arbeitsstruktur, technische Entwicklung oder Kooperationen ändern sich schneller, darum würde ich diese Punkte etwas kürzen.

Ich meine nicht, dass dies die Non-Plu-Ultra-Lösung für ein Leitbild ist. Je ausführlicher und aktueller es ist, umso mehr verhilft es der Bibliothek zu einen besseren Image. Ich kann mir aber vorstellen, dass meine oben geschilderte Herangehensweise für manche Bibliotheken zumindest ein Weg wäre, überhaupt ein Leitbild zu haben.

Liebe Grüße

Susann Klose


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Re: 1.2.1: Leitbilder – Abschluss-Feedback

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Liebe Frau Klose,

fein, dass Sie das Angebot aufgegriffen haben, sich näher zum Leitbild zu äußern.
  • aber dennoch bin ich der Meinung, dass es möglich ist ein Leitbild zu erstellen, in der vollen Absicht dieses nicht nach 10 Jahren zu erneuern. Ich denke da besonders an so kleine Bibliotheken mit akutem Personalmangel, wie meine.

Insbesondere dieses herausgegriffen: "ich bin der Meinung – ich denke da an … wie ich meine … Es hat natürlich keiner Zeit ein ausführliches Leitbild zu schreiben

Achtung: Das alles sind keine wissenschaflich begründeten Argumentationen. Es sind weiterhin  persönlich geprägte Behauptungen, die durch Wiederholung keinen Deut in ihrem Wert, allgemeingültiges durch wissenschaftlich Begründetes zu erhalten, für uns steigen.

Was mich irritiert, ist, dass Sie mit Ihrer Literaturstelle („Kundenorientierte Unternehmensführung – Kundenorientierung-Kundenzufriedenheit, Kundenbindung“ von Hans H.Hinterhuber und Kurt Matzler) sich selbst in Ihren Aussagen widerlegen. ("In dem Buch wird sogar von einer Aktualisierung nach einem Jahr gesprochen.")

Auch der nachfolgende Passus ("Wenn es aber einmal so ein Projekt gibt, wie von der Landesfachstelle „Zukunftskonzepte für öffentliche Bibliotheken Brandenburgs“…") macht es nicht besser. Das hat für mich keinen Bezug zum vorhergehenden, sondern ist ein extra zu behandelnder Punkt.

Zudem drücken Sie sich insgesamt eher umgangssprachlich aus. Bitte üben Sie sich in einer weniger polemisch wirkenden Schreibweise, siehe auch Ihr Appell "Chef muss einem die Zeit freistellen …" Das hinterlässt keinen guten Eindruck, auch, wenn der Grundgedanke dahinter sicherlich richtig ist. Es könnte Ihnen helfen, wenn Sie versuchen, sich sachlicher ausdrücken. Ein Appell hingegen ist emotional gefärbt, in der Klangfarbe des "Trotzig-seins", hat also in der Wissenschaft keinen Platz.
  • Und wenn ich beim schreiben schon weiß, dass ich sicherlich in den nächsten Jahren keine Zeit für ein neues habe, lasse ich einfach Dinge, wie zum Beispiel neue Technologien und Medien, weg.
Das kann keine allgemeingültige und auch keine spezielle Empfehlung sein. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine leitende Position. Sie geben Ihren Mitarbeitern eine Aufgabe und diese kommen zu Ihnen mit genau diesem Satz "… lasse ich einfach Dinge weg."
  • Wie sie bereits schrieben, hat so eine Art des Leitbildes auch Nachteile. Ich würde es aber nicht als Stillstand einer Bibliothek betrachten. Die Bibliothek hat eventuell einfach andere Prioritäten, dies wiederum könnte man in dem Leitbild wieder spiegeln…
Letzteres ist richtig. Ein Leitbild bildet das Selbstverständnis und auch die Prioritäten einer Bibliothek ab. Sind diese in den zehn Jahren immer die selben, dann ist das allerdings ein Zeichen von Stillstand. Um den Zeitraum "10 Jahre" mit anerkannten Untersuchungen zu unterfüttern, empfehle ich Ihnen einen Vergleich der Horizon-Reporte der vergangenen Jahre.
Der Nachteil ist also, dass man mit einem 10 Jahre alten Leitbild erkennt, dass diese Bibliothek still stand. Was andererseits für die Bibliothek ein Vorteil sein kann, wenn sie dieser Beobachtung Aufmerksamkeit schenkt und sich den Tatsachen fehlender Entwicklung verantwortungsvoll stellt.

Genau dieses wäre auch Ihre Aufgabe, wenn Sie mit Ihrer erweiterten Qualifikation in eine leitende Position kommen werden. Ich kann nur hoffen, Sie sind sich dessen bewusst, dass mit "einfachen" Auslassungen weniger zu erreichen sein wird, als mit einem offensiven und kreativen Umgang tatsächlicher oder auch vermeintlich fehlender Ressourcen.
Defizite dürfen durchaus auch Eingang in ein Leitbild finden. Doch wesentliche Entwicklungsobjekte wegzulassen oder zu kürzen ("lasse ich einfach Dinge, wie zum Beispiel neue Technologien und Medien,"), ist kontraproduktiv und führt ein Leitbild ad absurdum. Ein Leitbild ist nur dann ein vollwertiges Instrument, wenn es mir auch ein Stück weit Zukunft zeigen kann, dem ich "angeleitet" nachgehe.
  • Ich kann mir aber vorstellen, dass meine oben geschilderte Herangehensweise für manche Bibliotheken zumindest ein Weg wäre, überhaupt ein Leitbild zu haben.

Damit kann ich mich nicht einverstanden erklären. Sollten Sie das Modul in diesem Sinne verstanden wissen, dann konnte ich Ihnen die Problematik bzw. die Lösungsmöglichkeiten nicht genügend nahe bringen.

Das ist jedoch auch verständlich und (so hoffe ich für uns beide!) entschuldigt. Denn in Anbetracht unseres Wahlmodulthemas ist ein weiterführender Ausflug in den Themenkomplex Bibliotheksstrategieren / -konzepte und / -leitbilder nicht vorgesehen. Ich bitte Sie daher, die einschlägige Literatur zu konsultieren und sich ein noch differenzierteres Bild von der Wertigkeit und dem Vorgehen von Leitbildprozessen zu machen.

Im Vertrauen darauf gebe ich Ihnen dem Modulaufgabenpunkt, liebe Frau Klose.

Wer sich noch zur Problemstellung "Wie einfach darf ich's mir mit dem Leitbild machen?" / "Wie alt darf ein Leitbild (erkennbar!) sein?" / "Lieber ein lückenhaftes, zeitloses Leitbild als gar keines?" äußern möchte, ist weiterhin gerne eingeladen.