Hallo zusammen,
in der Literaturliste zu dieser LE fand sich auch der Titel: "Guerilla-Anwendungen in Bibliotheken- was können Bibliotheken vom Guerilla-Künstler Bansky für ihr Marketing lernen". Ich habe mir diese ausgesprochen umfangreiche BA-Arbeit besorgt und darin gelesen. Ich möchte meine Begeisterung hier kundtun: es sind wahrlich sehr ansprechende Ideen und Konzepte darin, Florian Hagen hat selbst eigene Ideen, die er teilweise an seiner Bibliothek (Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften in Hamburg) durchgeführt hat.
Was ist Guerilla-Marketing: unkonventionelle, originelle Maßnahmen, die Wahrnehmungsmuster des Alltags durcheinanderbringen, um Aufmerksamkeit in ihrer jeweiligen Zielgruppe zu generieren. Das trifft es sowas von auf den Punkt. Ich bin echt begeistert.
Zwei Beispiele möchte ich euch kurz vorstellen:
Jeder kennt das: man steht wartend an der Ampel und schaut sich zum Zeitvertreib an dem Ampelmast klebende Aushänge/Zettel/Aufkleber an. Hier bei mir an der Uni machen viele davon Gebrauch, wenn es um Wohnungsgesuche geht. Wenn die Bibliothek nun den Ort als "Lernort" bewerben will, sei es für spezielle Führungen zur Recherche oder für Facharbeiten etc. Warum nicht auch auf diese sympatische Art damit werben. QR Code dazu, das kommt bei den Studierenden an.
Ein anderes, sehr unkonventionelles Beispiel ist das Werben vor der "Informationsflut", hier spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob es in einer ÖB oder WB stattfindet. Der "Bücherberg" mit "Füßen" und einem Schild im Eingangsbereich erregt totale Aufmerksamkeit. Ich werde das auf jeden Fall im kommenden Semester an meiner Bibliothek umsetzen, auch für FB.
Florian Hagen beschreibt dazu: "Der Humor soll die Nähe zum Kunden stärken. Dieser (in dem Fall junge Studierende) fühlt sich gut unterhalten, aber auch verstanden, da viele Studierende mit umfangreicheren Recherchevorgängen oft ihre Probleme haben. Gleichzeitig wird die Cleverness der Aktion enttarnt (unter Büchern liegend - vom Wissen bzw. von zu vielen Informationen erschlagen) und der Kunde verbindet diese Cleverness fortan mit der jeweiliegen Bibliothek."1
Es finden sich noch viele andere Beispiele in dieser Arbeit. Wie gesagt, ich bin begeistert und nehme daraus echt Einiges mit. Vielleicht habe ich euer Interesse geweckt, diesen Titel bei Bedarf mal als Ideengeber zu lesen. Ich kann es nur empfehlen.
P.S: was man mit Gullydeckeln und kahlen Wänden auch machen kann, ist ebenfalls sehr lesenswert.
Inspirierende Grüße,
Janet
1Hagen, Florian: Guerilla-Anwendungen in Bibliotheken. Was können Bibliotheken vom Guerilla-Künstler Bansky für ihr Marketing lernen?, Wiesbaden, 2015, S.118
(Bearbeitet von Ilona Munique - Originaleintrag am Sonntag, 7. Januar 2018, 13:33)